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BSKDL-Veranstaltungen

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Künftige Veranstaltungen

Hier werden künftige Veranstaltungen angeküdigt.

Vergangene Veranstaltungen

17.10.2023: Es wird Zeit, ins DETAIL zu gehen - Neue Anforderungen an Braille im vereinten Europa

Dienstag, 17.10.2023, 19.00 - 20.30 Uhr

Hat der tschechische Komponist Antonín Dvořák jemals seine Musik im polnischen Łódź vorgestellt? Für blinde Menschen, vor allem wenn sie (ausschließlich) mit Braillezeile am Computer oder Tablet/Smartphone arbeiten, ist es schwierig, diese Frage überhaupt richtig zu lesen, geschweige denn sie zu beantworten. Neue EU-Vorgaben verpflichten die Mitgliedsstaaten, für eine europaweit korrekte Wiedergabe solcher "besonderen" Buchstaben zu sorgen, also z. B. nicht einfach Dvorak (oder war es Dvowak?) zu schreiben.

Eine Arbeitsgruppe des Brailleschrift-Komitees der deutschsprachigen Länder hat dazu einen Lösungsvorschlag ausgearbeitet, wie Buchstaben und Zeichen aller Art absolut eindeutig wiedergegeben werden. Es geht darum, ein optionales, also bei Bedarf wählbares Braille-Darstellungssystem zur Hand zu haben. Mit ihm ist beispielsweise die eingangs gestellte Frage kein Problem mehr - jedenfalls nicht, was die Schreibweisen und ihre Deutung betrifft.

Ein Mitschnitt des Vortrags (ohne folgende Diskussion) kann per E-Mail bestellt werden. Schreiben Sie an die Adresse "veranstaltung", das at-Zeichen, dann "bskdl" und nach dem Punkt noch "org".

13.06.2023: Elektronische Braillebücher - Aufwind oder Todesstoß für die Brailleliteratur?

Das Brailleschriftkomitee der deutschsprachigen Länder lädt alle Interessierten zur nächsten Online-Veranstaltung und zur Diskussion ein:

Dienstag, 13.06.2023 um 19 Uhr (bis spätestens 21 Uhr)

Elektronische Braillebücher - Aufwind oder Todesstoß für die Brailleliteratur?

Anmeldung an "veranstaltung", das at-Zeichen, dann "bskdl" und nach dem Punkt noch "org". Die Zugangsdaten werden kurz vor der Veranstaltung verschickt.

Im deutschen Sprachraum wird wenig Brailleliteratur in elektronischer Form ausgeliehen und gekauft. Das ist nicht überall der Fall. In den USA, zum Beispiel, ist seit einigen Jahren eine Trendwende in Richtung elektronischer Kurzschriftbücher im Gang. Diese Verschiebung wird durch zwei Faktoren maßgeblich begünstigt. Der erste ist die Entwicklung und Zurverfügungstellung von verhältnismäßig kostengünstigen Braillezeilen, an denen die Bücher gelesen werden können. Der zweite die Geschwindigkeits- und Qualitätsgewinn bei der automatischen Brailleübertragung aufgrund der Übernahme des Unified Englisch Braille (UEB).

Wie bei Hörbüchern können die Ausleihe und der Kauf von elektronischen Braillebüchern schnell und logistisch unkompliziert online erfolgen. Deren Platzbedarf misst sich in Kilobyte und nicht Kubikzentimeter; das Gewicht entzieht sich sogar herkömmlichen Messwerten. Also nur Vorteile?

An der Braillezeile liest es sich anders als auf Papier. Das Räumliche geht weitgehend verloren; Tabellen und andere mehrzeilige Darstellungsformen verlieren ihren Reiz. Bücher, die für den Ausdruck aufbereitet sind, wirken neben "echten" digitalen Formaten wie antike Tontafeln neben modernen Zeitschriften. Die Seitennummerierung stört und die Orientierungs- und Bewegungsmöglichkeiten sind primitiv: Anstatt die Überschriften auflisten zu lassen und eine davon mit einem Tastendruck anzuspringen, muss man etwa immer wieder nach Unterstreichungen suchen und jeweils die Zeile vorher lesen. Dank einer Initiative aus den USA wird daher zurzeit an weltweiten Standards für Braillebücher gearbeitet, die sie fürs elektronische Lesezeitalter fitmachen sollen.

Was denken Sie über elektronische Kurz- oder Vollschriftbücher? Sind sie superpraktisch oder Lesen ohne Genuss. Oder kommt es darauf an?

Was muss ein elektronisches Braillebuch in punkto Orientierung und Navigation können? Haben Kurz- oder Vollschriftbücher auf der Braillezeile elektronischen Schwarzschrifttexten gegenüber überhaupt einen Mehrwert?

Peter Brass gibt eine kurze Einführung, Mitarbeitende der Brailledruckerei der blista berichten von ihren bisherigen Erkenntnissen.

Wir freuen uns auf einen interessanten Austausch.

14.03.2023: Diskussion und Austausch zu einer "Halbkurzschrift" - Einladung zu einem Gedankenspiel

Dienstag, 14.03.2023, 19.00 - 20.30

In der im September 2021 vom BSKDL veranstalteten öffentlichen Diskussion über die deutsche Braillekurzschrift brachte ein Teilnehmender die Idee einer reduzierten Kurzschrift auf den Tisch. Die Idee wurde von der Runde locker und ohne Ergebnis besprochen.

Wir möchten nun allen Interessierten die Gelegenheit bieten, die Idee weiter zu diskutieren - als folgenloses Gedankenspiel, da keine Absicht besteht, in den nächsten Jahren grundlegende Änderungen an der deutschen Kurzschrift vorzunehmen.

Diesmal soll nicht im "luftleeren Raum" ohne konkrete Referenzpunkte diskutiert werden. Daher haben wir uns zwei Beispielvarianten einer Halbkurzschrift ausgedacht. Wir stellen den Teilnehmenden vorab als Diskussionsgrundlage zwei Mustertexte zur Verfügung, die mit beiden Varianten gekürzt wurden, sowie die Kürzungslisten.

Der Download-Link zu den .brl-Dokumenten wird mit der Anmeldebestätigung verschickt. Diejenigen, die einen Brailleausdruck benötigen, sollten sich möglichst frühzeitig mit Angabe ihrer Postadresse melden.

In einer kurzen Einleitung wird außerdem ein historischer Rückblick auf die vor hundert Jahren offizielle US-amerikanische reduzierte Kurzschrift (Grade one and a half) gewährt

17.01.2022: Gerät Computerbraille außer Rand und Band? - Online-Vortrag von Vivian Aldridge zur Entwicklung seit der Entstehung des Eurobrailles

Im Vortrag von Ernst-Dietrich Lorenz am 29.11.2022 konnten wir erfahren, wie in den 1980er und 1990er Jahren die deutsche 8-Punkt-Brailleschrift entstand und in eine DIN-Norm gegossen wurde.

Seitdem hat sich das Computerwesen rasant entwickelt. Lassen wir die Brailleschrift kurz beiseite: Damals war es eine technische Meisterleistung, auch nur ein altgriechisches Wort an einem deutschen Computer zu schreiben - und erst recht auszudrucken. Heute brauchen wir nur den entsprechenden Menüpunkt zu wählen, damit uns Tausende Zeichen aus allerlei uns bekannten und unbekannten Sprachen zur Verfügung stehen. Und ausdrucken können wir ohnehin jedes davon an fast jedem Drucker.

  • Wie kam unser Computerbraille mit den Entwicklungen zurecht?
  • Warum wurde das Euro-Zeichen nicht in die DIN-Norm aufgenommen?
  • Wieso zwingt uns in Sachen Computerbraille ausgerechnet die Gesetzgebung zur Barrierefreiheit dazu, noch einmal über die Bücher zu gehen?

Ein geschichtlicher Umriss und ein Einblick in aktuelle Arbeiten für interessierte Laien.

Ein Mitschnitt des Vortrags kann per E-Mail bestellt werden. Schreiben Sie an die Adresse "veranstaltung", das at-Zeichen, dann "bskdl" und nach dem Punkt noch "org".

29.11.2022: Online-Vortrag von Ernst-Dietrich Lorenz zur Entstehung des deutschen Computerbrailles

Was war der Ausgangspunkt für Computerbraille, wie war die Entwicklung, und warum fühlen sich manche Zeichen heute für uns etwas merkwürdig an? Unser Referent ist Ernst-Dietrich Lorenz. Er war maßgeblich an der Entwicklung des seit gut 30 Jahren im deutschsprachigen Raum gebräuchlichen Computerbraille, auch Eurobraille genannt, beteiligt.

30.09.2021: 2. Öffentlicher Online-Diskussion zur Kurzschrift

Online-Diskussion

06.05.2021: 1. Öffentlicher Online-Diskussion zur Kurzschrift

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